Betriebliche Altersvorsorge

Mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer achtet laut einer Studie von Deloitte (internationaler Dienstleister in der Wirtschaftsbranche) bei der Jobsuche darauf, ob ein Unternehmen die Möglichkeit einer betrieblichen Altersvorsorge anbietet. Was das ist und wie du davon profitieren kannst, erfährst du in folgendem Beitrag.

Inhalt:

Was ist eine betriebliche Altersvorsorge?

Die betriebliche Altersvorsorge ist eine Option der Vorsorge für das Alter in Deutschland. Der Arbeitgeber schließt zugunsten des Mitarbeiters eine Versicherung ab, um zusätzliche finanzielle Sichereit im Ruhestand zu bieten. Es gibt verschiedene Wege der Durchführung und Finanzierung der betrieblichen Altersvorsorge.

Welche verschiedenen Möglichkeiten gibt es?

Die betriebliche Altersvorsorge bietet verschiedene Möglichkeiten:

  • Direktversicherung: Der Arbeitgeber schließt für den Mitarbeiter eine Versicherung ab und leitet die Beiträge an die Versicherung weiter.
  • Direktzusage oder Pensionszusage: Der Arbeitgeber ist gleichzeitig Versorgungsträger und sichert dem Mitarbeiter eine bestimmte Leistung zu.
  • Pensionskasse: Der Arbeitgeber zahlt Beiträge in eine Pensionskasse ein, die die Gelder verwaltet und später als Rente oder Kapitalleistung an den Mitarbeiter auszahlt.
  • Pensionsfonds: Der Pensionsfonds ist eine eigenständige Einrichtung zur Rentenvorsorge der Mitarbeiter, bei der ein Rechtsanspruch auf die versprochenen Leistungen besteht.
  • Unterstützungskasse: Eine eigenständige Einrichtung eines oder mehrerer Unternehmen, bei der der Arbeitgeber Beiträge an die Unterstützungskasse zahlt, die sie verwaltet und bei Renteneintritt, Invalidität oder Tod an den Versorgungsberechtigten auszahlt

 

Wer hat Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge?

Seit 2002 hat jeder Arbeitnehmer in Deutschland unabhängig von Beruf oder Branche einen Anspruch auf eine Form der betrieblichen Altersvorsorge.Das gilt für unbefristete und befristete Arbeitsverhältnisse, Auszubildende, geringfügig Beschäftigte, Teilzeitangestellte und Geschäftsführer.

Was hat es mit der Entgeltumwandlung auf sich?

Durch die Entgeltumwandlung kann ein Arbeitnehmer einen Teil seines Gehalts direkt in die betriebliche Altersvorsorge einzahlen. Für den eingezahlten Beitrag wird keine Einkommenssteuer berechnet.Die spätere Rentenzahlung ist zwar einkommensteuerpflichtig, aber in der Regel werden niedrigere Steuersätze angewendet.

Welchen Vorteil bietet die betriebliche Altersvorsorge?

Die betriebliche Altersvorsorge bietet mehrere Vorteile für Arbeitnehmer:

  1. Geringe Kosten: Es fallen geringe Kosten wie Abschlussgebühren an.
  2. Kombinierbarkeit: Es können mehrere Versorgungsmaßnahmen parallel genutzt werden.
  3. Entgeltumwandlung: Durch die Entgeltumwandlung kann man steuerliche Vorteile nutzen.
  4. Steuerfreiheit: Während der Sparphase ist die betriebliche Altersvorsorge steuerfrei.
  5. Portabilität: Die betriebliche Altersvorsorge kann bei einem Jobwechsel mitgenommen und übertragen werden.

Auch für Arbeitgeber gibt es Vorteile, da sie sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren können, Mitarbeiter binden und Lohnnebenkosten sparen.

Was muss man beachten?

Es gibt steuerliche Unterschiede bei den verschiedenen Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge. Diese sollten beachtet werden:

  1. Pensionszusagen und Unterstützungskasse: Die Zahlungen sind in der Ansparphase steuerfrei und in der Auszahlungsphase steuerpflichtig.
  2. Direktversicherung und Pensionskasse: Diese sind in der Ansparphase steuerfrei bis zu einem bestimmten Betrag.
  3. Pensionsfonds: Hier gelten spezielle steuerliche Regelungen, die individuell geprüft werden sollten.

Es ist ratsam, sich vor Abschluss einer betrieblichen Altersvorsorge umfassend beraten zu lassen, um die individuell passende Lösung zu finden.