Weiterbildungen
Was früher von den meisten Unternehmen oftmals ausschließlich aus der Perspektive des reinen Kostenfaktors gesehen wurde, wird heutzutage von immer mehr Arbeitgebern als wertvolle Investition in eine erfolgreiche Vermögensanlage eingeschätzt. Denn es wurde erkannt, dass sich die Fortbildung der eigenen Belegschaft gleich auf mehrere Arten bezahlt macht.
Inhalt:
- Was zählt als betriebliche Weiterbildung?
- Bedeutung der betrieblichen Weiterbildung
- Wer bietet diesen Benefit am häufigsten an?
- Die Vorteile für die Arbeitgeber
- Was hat der Arbeitnehmer von betrieblichen Weiterbildungen?
Was zählt als betriebliche Weiterbildung?
Zu den betrieblichen Fort- und Weiterbildungen zählen alle Maßnahmen, die der Arbeitgeber seinen Mitarbeitenden zur kontinuierlichen Qualifizierung im Anschluss an die Erstausbildung anbietet. Diese können unterschiedliche Formen haben und sowohl innerbetrieblich als auch außerhalb des Unternehmens stattfinden – etwa durch Schulungen, Seminare, E-Learning, berufsbegleitende Studiengänge oder externe Zertifikatskurse.
Tipp:
Die meisten Arbeitgeber sind bereit, in die Fortbildung ihrer Beschäftigten zu investieren – es lohnt sich, im Bewerbungsgespräch gezielt danach zu fragen.
Bedeutung der betrieblichen Weiterbildung
Gerade in Zeiten des technologischen Wandels und des Fachkräftemangels ist Weiterbildung ein zentrales Thema. Arbeitgeber können nicht mehr davon ausgehen, stets fertig ausgebildetes Personal am Markt zu finden. Stattdessen setzen moderne Unternehmen auf „Upskilling“ und „Reskilling“ der eigenen Teams.
Die rasante Digitalisierung und der globale Wettbewerbsdruck erfordern aktuelles Fachwissen und Anpassungsfähigkeit. Daher gehört die betriebliche Weiterbildung 2025 zu den Top 3-Benefits in vielen Branchen – auch sichtbar in aktuellen Arbeitgeber-Rankings.
Wer bietet diesen Benefit am häufigsten an?
Eine Auswertung von über 1000 Stellenanzeigen (Stand: 2024) ergab:
- Gesundheit, Medizin & Soziales: 51 % bieten Weiterbildung explizit an
- Rechts- und Steuerwesen: 41 %
- IT und Digitalisierung: knapp 39 %
- Handwerk/Technik: nur 21–30 %
Erklärung: In regulierten Berufen (z. B. Pflege, Physiotherapie, Steuerberatung) führt die Qualifikation des Personals direkt zu höheren Abrechnungsmöglichkeiten oder regulatorischen Anforderungen – das macht die Investition besonders attraktiv.
Die Vorteile für die Arbeitgeber
Zukunftsorientierte Unternehmen wissen: Qualifizierte Mitarbeitende sichern den langfristigen Erfolg. Die wichtigsten Vorteile sind:
- Mehr Know-how im Unternehmen: Mitarbeitende werden zu internen Multiplikatoren von Fachwissen
- Fachkräfteentwicklung: Angesichts von über 1,8 Mio. offenen Stellen in Deutschland (Stand 2025) ein strategisches Muss
- Wertschätzung & Mitarbeiterbindung: Wer gefördert wird, bleibt länger und ist motivierter
- Höhere Produktivität & Qualität: Schulungen verbessern Prozesse und Ergebnisse
- Steuerliche Absetzbarkeit: Weiterbildungskosten gelten als Betriebsausgaben (§ 4 Abs. 4 EStG)
Tipp:
Die Weiterbildung muss im betrieblichen Interesse erfolgen, d. h. zur Verbesserung der Arbeitsleistung oder des beruflichen Einsatzbereichs beitragen. Dann ist sie steuerlich absetzbar und für Mitarbeitende lohnsteuerfrei.
Was hat der Arbeitnehmer von betrieblichen Weiterbildungen?
Auch Arbeitnehmende profitieren umfassend:
- Bessere Arbeitsmarktchancen: Weiterbildung erhöht den eigenen Marktwert – unabhängig von der aktuellen Position
- Berufliche Anpassungsfähigkeit: Wer sich weiterentwickelt, bleibt zukunftssicher
- Karrierechancen: Qualifikationen steigern Aufstiegsmöglichkeiten und Führungsverantwortung
- Mehr Gehalt: In vielen Branchen steigen mit jeder Zusatzqualifikation auch die Einkommensaussichten
- Steuerfreier Vorteil: Die Arbeitgeberübernahme der Weiterbildungskosten ist nicht als Arbeitslohn zu versteuern, sofern die Maßnahme beruflich veranlasst ist (§ 3 Nr. 19 EStG)
Fazit:
Eine Weiterbildung bringt sowohl für den Mitarbeitenden als auch für den Arbeitgeber viele Vorteile mit sich. Eine gewisse Bereitschaft dafür muss natürlich auf beiden Seiten vorhanden sein. Es lohnt sich, die Möglichkeiten zur betrieblichen Weiterbildung auszuschöpfen, um die Qualifikation und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern – und damit den langfristigen Erfolg zu sichern.